Murata und Michelin Co
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Murata und Michelin Co

Jun 02, 2023

Murata Manufacturing und Michelin haben gemeinsam eine neue Generation von RFID-Modulen entwickelt, die in Reifen eingebettet werden. Die robusten passiven RFID-Tags benötigen keine externe Stromversorgung und funktionieren auch beim Fahren mit extrem hohen Kilometerleistungen weiter. Diese einfache, aber elegante Technologie ermöglicht eine kostengünstige und einfache Rückverfolgbarkeit von Reifen über die gesamte Lebensdauer und ermöglicht die Verwaltung der Lagerlogistik, der Aftermarket-Wartung und der Recyclingvorgänge.

Die RFID-Technologie ist ein wichtiger Faktor zur Effizienzsteigerung und Optimierung des Reifenbetriebs, aber auch zur Verbesserung des Kundenerlebnisses bei der Identifizierung von Reifen und der Verknüpfung von Daten. Ein eingebettetes Etikett ist die einzige Möglichkeit, Reifen von der Wiege bis zur Bahre einheitlich zu identifizieren.

Dank einer großartigen Zusammenarbeit mit Murata wurde eine neue effiziente und kostengünstige Lösung entwickelt, die es Michelin ermöglicht, einen größeren Markt anzusprechen. Diese neue Generation von RFID-Tags steckt bereits in mehr als vier Millionen Michelin-Reifen. Da die Technologie nun auch jedem anderen Reifenhersteller zur Verfügung steht, soll dies die Marktakzeptanz fördern.

Derzeit nutzt Michelin die RFID-Tags in Nutzfahrzeugen wie Lastkraftwagen, Bussen und Personenkraftwagen. Michelin arbeitet daran, diese Einführung ab 2024 auf 100 % der MICHELIN-Reifen auszuweiten. Wichtig ist, dass das Unternehmen davon ausgeht, dass wichtige Marktteilnehmer diese Technologie für eine verbesserte Rückverfolgbarkeit der Reifen nutzen werden.

Murata verfügt über umfangreiche Erfahrung und Kenntnisse in den Bereichen HF-Technologie und Downsizing. Die Verbesserung der Zuverlässigkeit im Vergleich zu bestehenden RFID-Tags bei gleichzeitiger Minimierung der Kosten waren entscheidende Faktoren bei der Entwicklung des in Reifen einbettbaren RFID-Tags. Das von Murata entworfene und hergestellte RFID-Modul hat etwa die Größe eines Reiskorns und misst 1x1x6 mm. Durch das Einsetzen in eine einfache Federantenne, die von HANA Technologies entwickelt und hergestellt wurde, erreicht das RFID-Tag die einfachste Kommunikationsarchitektur und ermöglicht die Verbindung mit dem Reifenökosystem.

Zusätzlich zur Lieferung dieses RFID-Moduls kann Murata seine id-Bridge-Plattform (RFID-Middleware) anbieten, die die vom reifenintegrierbaren RFID-Tag übertragenen Daten gemäß ISO-Standards verarbeitet und interpretiert.

Auf ISO-Ebene einigte sich die Reifenindustrie auf das RFID-Kommunikationsprotokoll, das Reifenseriennummernformat (SGTIN96), die Definition von Reifenetiketten und deren Anbringung an Reifen sowie Konformitätstestmethoden. In den Jahren 2019 und 2020 wurden vier ISO-Standards veröffentlicht: ISO 20909, 20910, 20911, 20912.

RFID bezieht sich auf mehrere Technologie- und Frequenzbereiche. Die von der Reifenindustrie eingesetzte RAIN-Technologie (RAdio Frequency IdentificatioN) bezieht sich auf eine passive (batterielose) UHF-RFID-Funktechnologie (Ultra High Frequency), die gemäß ISO/IEC 18000-063 von 860 MHz bis 930 MHz arbeitet.

Um den Zugriff auf Reifendaten zwischen mehreren Reifenherstellern zu erleichtern, wurde eine neue Organisation namens GDSO (Global Data Service Organization for Tyres and Automotive Components) gegründet. Der Zweck dieser neuen Organisation besteht darin, einen Informationsdienst bereitzustellen, der es ermöglicht, Daten zu jeder Reifen-ID (SGTIN96) in der entsprechenden Datenbank abzurufen. Eine Datenreferenz listet alle standardisierten Daten auf, die durch öffentlichen oder privaten Zugriff über eine Standard-API kommuniziert werden können.

Die Implementierung von RAIN-RFID-Embedded-Tags in Reifen und die Einführung von GDSO sind wichtige Hebel bei der Digitalisierung der Reifenindustrie und ermöglichen die Entwicklung neuer Dienste, die Reifen verschiedener Unternehmen verbinden.

Gepostet am 13. Dezember 2021 in Internet der Dinge, Markthintergrund, Recycling, Reifen | Permalink | Kommentare (0)